Konzept und Geschichte der Gemeindearbeit

Kirche im Viertel

Die Friedenskirche ist älter als das „Viertel“. Als Bremen noch viel kleiner war, wurde sie 1869 auf freiem Feld erbaut. Während des deutsch-französischen Krieges, daher ihr Name. Im Zuge der Industrialisierung zogen damals viele junge Menschen vom Land in die rasant wachsende Großstadt, um Arbeit zu finden. Sie hatten die alten Bindungen der bäuerlichen Großfamilie verlassen. Nun bestand die Gefahr, dass sie in der Großstadt „verloren gehen“ könnten. Um der Vereinsamung und Verelendung im Viertel entgegenzuwirken, baute der evangelische Sozialverein „Innere Mission“ die Friedenskirche: von Anfang an gedacht als eine Mitte des Quartiers und Ort der Begegnung. Auch heute fühlen wir uns diesem Auftrag verbunden. Auf zeitgemäße Weise.

offen evangelisch

Heute ist das Steintor Bremens Szene-Viertel. Programmkinos, Kneipen, Kultur- und andere Initiativen prägen das Klima hier ebenso wie die Drogenszene und eine sehr enge Bebauung. Die Friedenskirche und das Gemeindehaus sind wichtige Orte für Veranstaltungen und Begegnungen inmitten des urbanen Lebens im Quartier nahe der Innenstadt.
Wir sind für die Menschen da – so verstehen wir unseren Auftrag. Wir wollen Raum bieten für Begegnung und Gespräch, zum Nachdenken und gemeinsamen Handeln. In Gottesdiensten und in unserem Café Pax, das mehrmals in der Woche als offener Raum für Begegnung und Austausch geöffnet ist. In Konzerten, Seminaren, Projektwochen und Ausstellungen zu aktuellen Themen. In Gemeindegruppen, in der Kita, der Jugend- und Stadtteilarbeit, im Besuchsdienst für ältere Bewohnerinnen und Bewohner oder in den Chören: Immer geht es um das Eintreten für Gemeinsinn – gegen unsoziale Gemeinheit und die Vereinzelung von Menschen.

Gemeinsam für Menschen im Stadtteil

Die Evangelische Friedensgemeinde arbeitet eng zusammen mit Initiativen und Kulturschaffenden des Stadtteils, die sich als „feste Gäste“ dauerhaft in unserem Gemeindehaus eingerichtet haben: verschiedene Sprach- und Integrationskurse für Geflüchtete, Kunstschaffende, Chöre und Orchester, Selbsthilfegruppen und Gesprächskreise, der inklusive MartinsClub, Beratungsstellen der Inneren Mission und andere haben hier ihr Domizil. Regelmäßig arbeiten wir in Projekten und Veranstaltungen mit kommunalen, und freien Partner*innen sowie gemeinnützigen Stiftungen zusammen, auch mit sozialen und mit Umweltinitiativen. Zum Beispiel ist auf dem Dach des Gemeindehauses seit 2010 eine „Bürgersolaranlage“ installiert, die vom BUND betreut wird.